Information über modernen Strafvollzug
 
Es war schon eine besondere Informationsfahrt der Seniorenunion Rottal-Inn - Ziel war Bayerns modernstes Gefängnis, die JVA Landshut. Die meisten Mitglieder kennen ja die JVA Landshut da man ja auf der B 299 direkt daran vorbei fährt. Jetzt hatte Kreisvorsitzender Lothar Müller eine Besichtigungsfahrt hinter die Mauern der JVA organisiert.
Der Chef der JVA, Leitender Regierungsdirektor Hans Amannsberger, begrüßt persönlich die Rottaler Senioren, zu denen sich auch MdL Reserl Sem gesellt hatte, am Eingangstor. Durch zwei gut gesicherte Schleusen betraten die Gäste dann die JVA. Bereits im Vorfeld mußten die Teilnehmer zur Sicherheitsüberprüfung namentlich gemeldet werden. Auch mußten Autoschlüssel, Handys, Fotoapparate und Geldbörsen aus Sicherheitsgründen in Schließfächern deponiert werden. In einem 20minütigem Film wurde anschaulich gezeigt wie die Gefangenen von der Einlieferung bis zur Entlassung betreut werden. Zu sehen war aber auch daß die Häftlinge mit dem Haftantritt ihre privaten Sachen abgeben mußten ihre Freiheit im Interesse der Sicherheit der Bevölkerung sehr eingeschränkt wird. Hans Amannsberger, der auch für die Gefängnisse in Mühldorf und Erding zuständig ist mußte gleich einmal viele Fragen der Besucher beantworten. Die JVA Landshut ist mit 551 Haftplätzen voll belegt. Mit über 200 Mitarbeitern ist die JVA aber auch ein großer Arbeitgeber in der Region. Die Haftkosten von rund 68.00 Euro pro Tag für die Häftlinge sind mit die niedrigsten in ganz Deutschland. Hans Amannsberger appellierte in diesem Zusammenhang an die Haushaltspolitiker der Justizvollzugsanstalten ausreichend Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Immerhin erfüllen die Gefängnisse ja einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. Hans Amannsberger bat die Besucher aber auch beim Rundgang darauf zu achten ob irgendwo Luxus zu sehen sei da an den Stammtischen immer wieder diskutiert wird wie gut es den Gefangenen eigentlich geht.
Dann begann ein sehr interessanter Rundgang durch die JVA. Da die Gefangenen ja zu Arbeit verpflichtet sind befinden sich große technisch bestens ausgestattete Werkhallen in der JVA. Dort konnten die Besucher sehen wie Gefangenen für private Unternehmen arbeiteten. Eine Gruppe war z.B. gerade dabei Spielzeugtraktoren zusammenzubauen. Zu sehen war aber auch daß den Gefangenen die Möglichkeit gegeben ist einen Beruf in der JVA zu erlernen oder sich weiterzubilden.
Weiter ging es in den Sportbereich mit Fitnessgeräten und einer Turnhalle. Den Gefangenen muß auch Gelegenheit gegeben werden sich körperlich fit zu halten. In der Krankenabteilung wurden die Besucher informiert wie die ärztliche Betreuung geregelt ist. Da in der Anstalt keine stationäre Behandlung möglich ist müssen im Notfall Häftlinge in normale Krankenhäuser eingewiesen werden wo sie dann allerdings unter ständiger Bewachung stehen. Dies ist natürlich sehr personalintensiv und die Personalsituation ist recht angespannt. Besichtigung wurden auch die Kapelle und die Bücherei. Dann ging es in den "Wohnbereich" und die Besucher konnten eine Zelle von innen besichtigen. Diese sind zweimäßig aber keineswegs luxuriös ausgestattet. Ein Fernsehgerät kann sich der Gefangene mieten. Ein Besucher meinte: "Auch wenn die Zellen zweckmäßig eingerichtet und ausreichend ausgestattet sind kann man sich nicht wohlfühlen wenn die Tür zu ist und ich sie nicht öffnen kann wann ich will". Am Ende des Rundgangs frage JVA-Chef Hans Amannsberger nochmals ob die Besucher irgendwo Luxus entdeckt hätten - und keiner der Besucher konnte irgendwo Luxus entdecken. Dafür fiel aber die absolute Sauberkeit in der JVA auf. Zum Abschluß bedankte sich Lothar Müller beim Hans Amannsberger für den wirklich äußerst informativen Vormittag der die Besucher sehr zum Nachdenken angeregt hat.
Die JVA Landshut bittet für die Bücherei um Buchspenden. Wenn Sie liebe Mitglieder der Seniorenunion gut erhaltene Bücher haben dann bitte ich um eine kurze Information.