Wie entsteht eigentlich Zement?
 
Der Frage wie Zement entsteht ging die Seniorenunion Rottal-Inn bei einem Besuch im Zementwerk Rohrdorf bei Rosenheim nach.
Die wichtigsten Rohstoffe für Zement - Kalk und Mergel - werden in den Steinbrüchen des Inntales gewonnen und umweltfreundlich mit der Bahn angefahren oder vom direkt am Zementwerk gelegenen Steinbruch mit Radladern und Schwerlastkraftwagen zu einem Brecher gefahren, der das grobstückige Gestein zerkleinert.
Das gebrochene Material, der Rohschotter, wird mit Förderbändern in eine Mischbetthalle transportiert und getrennt nach Gesteinsart gelagert. Die Gesteinsmischung wird bei der Entnahme über Bandwaagen automatisch gesteuert und über Förderbänder der Rohmühle zugeführt.
In der Rohmühle - einer Walzenschüsselmühle - wird das Rohmaterial mit Ofenabgas getrocknet und mehlfein gemahlen. Das fertige Rohmehl wird in Silos zwischengelagert.
Von den Silos wird das Rohmehl über ein Becherwerk in die Ofenanlage transportiert, wo es im Wärmetauscherturm von den Abgasen des Ofens auf 950 Grad und anschließend im Drehrohrofen auf ca 1450 Grad bis zum Beginn der Sinterung (Schmelze) erhitzt wird.
Beim Brennen entsteht aus dem Rohmehl durch chemische-mineralogische Umwandlung ein neues Produkt: der Zementklinker. Aus dem Ofen fällt der kleinstückige, glühende Klinker auf einen Rostkühler. Hier wird er mit Luft auf 100 Grad abgekühlt und über Förderanlagen in Silos transportiert.
Sämtliche Abgase aus der Rohmühle und der Ofenanlage werden in einer Schlauchfilteranlage entstaubt. Die Ofeneinheit mit einer Tagesleistung von bis zu 3500 Tonnen Klinker wird zusammen mit der Rohmaterialaufbereitung sowie der Zementmahlanlage von einem zentralen Leitstand aus geleitet.
Der Klinker wird in 3 Großraumsilos gelagert, um die jahreszeitlich stark schwankenden Bedarfsmengen auszugleichen.
 
Der gebrannte Klinker wird mit Gips in mit Stahlkugeln gefüllten Rohrmühlen zu Zement vermahlen. Je nach Zementsorte können dem Mahlprozess qualitativ hochwertige Zusatzstoffe - wie Hüttensand - zugegeben werden.
 
Der Zement wird nach Sorten getrennt in Silos zwischengelagert und entweder lose in Silofahrzeugen oder in 25 kg Säcken auf Paletten gestapelt an die Verbraucher ausgeliefert.
Das Zementwerk Rohrdorf arbeitet sehr umweltfreundlich und wurde dafür schon mehrfach ausgezeichnet.