Seniorenunion beim Gstanzlsingen im Innviertel
  
Daß die Innviertler und die Bayern vieles gemeinsam haben ist bekannt und es zeigte sich einmal mehr beim Aspacher Gstanzlsingen.
Was die Akteure von dies- und jenseits des Inns im vollbesetzten Wirtshaussaal ablieferten war feinste Gstanzlkost.
"s Wirtshaus is de Hochschule für Geselligkeit und Kreativität" meinte Moderatorin Traudi Siferlinger uns verkündete "so g`´sehn, kinnan mia heit a Vorlesung über Volkskultur genießen". Die charmante und flotte Bayerin hatte wesentlichen Anteil am Gelingen des Gstanzlsingens, das seinen Namen gerecht wurde: Lustige, spontane Gstanzl dominierten den Abend.
Hubert Mittermeier, genannt "Erdäpfekraut" meinte, daß er eigentlich erst nach drei Stunden so richtig in Hochform auflaufe. Das stellte er auch in Kürze unter Beweis. Der bekannte Holledauer demonstrierte, so wie seine Solokellegen Luise Pape aus Gmunden und Franz Huber aus Frauenbiburg, die hohe Kunst des Gstanzlsingens. Höhepunkt war das gemeinsame Aussingen, wobei sich die drei Solisten nichts schenkten. Begleitet wurden sie von den Dellnhauser Musikanten unter Michael Eberwein jun.
Männer und ihre Marotten hatte das frechate Frauenquartettt "Zwoaraloa", ebenfalls aus der Holledau im Visier. "De Frauen hams immer noch schwer, den richtigen Mann zu finden, weil halt de Auswahl ned gscheit ist". Als sich unter die Lacher auch ein Pfiff mischte, meinte eine der vier "Guat, wann oana pfeift, dann hat er wenigstens zuaghört." Die "Riada Wüdschützn" , ein pensioniertes Lehrer-Trio aus Ried entführte die Gäste auf eine Innviertler Roas und zeigte, daß der Landler auch amerikanisch klingen kann. Mit den Krammer Sängern standen Innviertler Lokalmatadore auf der Bühne. Ihr Markenzeichen, schrulliger Humor, bissige Gstanzl und hervorragend harmonischer Gesang. Besonders eindrucksvoll ihr gesungener Innviertler Landler. Auch sie hatten eine Antwort auf die Gruppe "Zwoaraloa" parat: "Was si d`Mannerleit wünschn, des sagn mia no gschwind, zwoa Weivefrleit und zwoa Motorsägen, weil oane immer spinnt".
Viel Beifall bekamen auch die Kinder vom Salzburger Hirtenspiel die frisch und ungezwungen auf der Bühne sangen und spielten. Nach über 3 Stunden ernteten alle Mitwirkenden rauschenden Applaus für den sehr gelungenen Nachmittag. Da die Karten für das Aspacher Gstanzlsingen immer sehr schnell ausverkauft sind organisierte Reiseleiter Lothar Müller gleich wieder 50 Karten für das Gstanzlsingen 2015. Reservierungen sind bereits möglich.