Und die Erde ist doch nicht rund

 

Der Kreisvorsitzende der Seniorenunion Rottal-Inn Lothar Müller hatte wieder ein sehr interessantes Ausflugsziel ausgekundschaftet, das Geodätische Observatorium im kleinen Bayerwaldort Wettzell. Dieses Observatorium ist eine Außenstelle des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie. Geodäsie ist die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche und schließt die Bestimmung der Form der Erde und die Bestimmung des Gravitationsfeldes mit ein. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Rainer Dassing begrüßte die Rottaler Senioren und stellte zunächst die Arbeitsweise des Instituts vor. Gemessen wird heute nicht mehr mit Senklot und Messlatte. Heute liefern die die geodätischen Raumverfahren mit ihrem Blick in den Weltraum Informationen zu Kontinentalverschiebung und Erdrotation. Gemessen wird heute durch Radiointerfernometrie und Laserstrahlen.

Interessant waren die Ergebnisse der Messung des Erdradius. Der Erdradius ist der Radius der als Kugel angenäherten Gestalt der Erde, der Erdkugel. Er beträgt im Mittel 6371 Kilometer. Bedingt durch verschiedene Einflüsse (Gezeiten, Plattentektonik, Erdrotation,  aber auch Erderwärmung) kann er aber im Ellipsoid zwischen 6357 und 6378 Kilometer schwanken. Also hat die Erde keine ganz exakte Kugelform. Rainer Dassing erklärte aber auch warum die Ergebnisse der Messungen so wichtig sind, z.B. für die Satellitensteuerung und Positionierung oder für das geplante Galileo-Satellitennavigationssystem Dann durften die Gäste auch einen Blick in die Steuerzentrale des Instituts werfen. Natürlich konnten auch die 20 Meter großen Radioteleskopen besichtigt werden.

 

Anschließend wurde noch die nahegelegene Wallfahrtskirche Weißenregen besucht. Die um 1760 erbaute Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt hat eine besondere Seltenheit, eine Schiffskanzel.