Erzählkaffee bei den Senioren: Bergbau im Altlandkreis Pfarrkirchen

Die Seniorenbeauftragte Frau Ilse Fink begrüßte die zahlreichen Anwesenden und insbesonders den Vorsitzenden der „Heimatfreunde im Landkreis Rottal-Inn“ Herrn Lothar Müller. Anhand von Bildern zeigte Hermann J. Lindner die vier verschiedenen bergbaulichen Maßnahmen im Altlandkreis Pfarrkirchen auf. Dass Bergbau in der Zeit von 1880 bis 1963 unter Tage in unserem Landkreis betrieben wurde überraschte auch den Heimatforscher als er im Staatsarchiv Landshut das sogenannte Findbuch des Landkreises in Händen hatte. Von Herrn Dr. Ulbig, Geologe bei der Firma Schlagmann, erhielt Lindner Aufzeichnungen über die Zeit als das abbaufähige Material entstand und trug dies auch anhand von Bildern zum besseren Verständnis vor. Neben dem Abbau von Ton über Tage im Bereich Dietersburg, der insbesonders für die Hafner wichtig war, erklärte er anhand von Genehmigungsschreiben und einem Stollenplan den Braunkohlenabbau im Bereich der früheren Gemeinde Kirchberg b. Simbach. Der Braunkohlenabbau in Scheuersberg unter Tage endete 1963. Auch im Abbaugebiet der Firma Schlagmann kommen immer wieder kleine Braunkohlenbrocken zum Vorschein. Anhand mehrerer Stollenpläne zeigte Lindner den Kalkschalenabbau im Gebiet Kirchberg b. Simbach auf. Das Bergbauamt München hatten ihm die Stollenpläne zur Verfügung gestellt die besagen, dass die Stollen etwa eine Gesamtlänge von 25 km hatten. Muschelkalk wurde in genannten Gebiet zwischen 1913 und 1963 nur unter Tage abgebaut, etwa 10.000 Tonnen. Als vierte bergbauliche Maßnahme zeigte Lindner den beabsichtigten Abbau von Quarzkies im Bereich Waldhof auf. Dieses Material ist für die Mikrotechnik von besonderer Bedeutung.