Interessante Einblicke in die Arbeit des Landeskriminalamtes

 

Diesmal war das Landeskriminalamt in München das Ziel der Seniorenunion unter der erfahrenen Leitung von Lothar Müller. Der Chef der Pressestelle Karl-Heinz Segerer erklärte die verschiedenen Abteilungen: die Polizeiverwaltung, das Kriminaltechnische Institut, das für die Untersuchungen bei allen möglichen Delikten zuständig ist, die Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnik, die Abteilung für Polizeilichen Staatsschutz und Terroristenbekämpfung, die aktuell 650 Gefährder beobachten muss, die Zentrale für innerpolitische Dienste und die Abteilung für Ermittlungen und Operative Spezialeinheiten, die sich vor allem um Rauschgift kümmert. Er erläuterte vor allem die Arbeit des Kriminaltechnischen Institutes, z.B. die Verfahren bei der Suche nach  Brandursachen, bei der Spurensuche bei Tötungsdelikten und bei der Untersuchung von Rauschgift. Neu ist dabei, die vor allem in Bayern eingesetzte 3D Lasertechnik, bei der der Tatort elektronisch vermessen wird und so für immer eingefroren wird und virtuell begehbar ist. Auch der Einsatz der Software  „Precops“  bei der Vorbeugung von Einbrüchen wurde den Senioren bildlich vor Augen geführt. Die Vernetzung der einzelnen LKAs untereinander wurde an Hand von Beispielen als sehr wichtig herausgestellt. An einzelnen Fällen, wie z.B. dem Fall der Entführung des Oetker-Sohnes wurde der Begriff „Indizienprozess“ erklärt. Die aktuelle Bekämpfungsweise der Rauschgiftkriminalität, bei der vor allem Kräutermischungen im Vormarsch sind, war äußerst interessant.

 

 Ganz besonders angetan waren alle Besucher von der Waffenkammer, die neben den gängigen Waffen der Polizei noch viele Besonderheiten zu bieten hatte. So konnten man beim Vergleich von 5 verschiedenen, aber gleich aussehenden Pistolen (Walter P99) auch aus 1 m Entfernung nicht unterscheiden, ob es eine Gaspistole, eine Pumpgun, eine Luftdruckpistole, eine Schreckschusspistole oder eine echte Schusswaffe war. Auch selbst gebastelte Waffen aus Holz und Metall waren sehenswert. Vor allem eine seltene Gürtelschusspistole aus dem 2. Weltkrieg brachte die Gäste zum Staunen.  Bei den verschiedenen Messern: Butterflymesser, Springmesser, Messer mit Doppelklinge,Wurfmesser, Einhandmesser erklärte der Kripobeamte, welche Waffen man haben darf, bzw. man mitführen darf. Manche Messer darf man zwar besitzen, aber nicht mitführen, vor allem wenn die Klingenlänge über 12 cm ist. Kuriose Waffen wie Schießkugelschreiber, Pfeifen oder Spazierstöcke zum Schießen wie auch die Waffe aus dem James Bond Film erweckte das besondere Interesse  der Besucher ebenso wie echte Kalaschnikows aus dem Waffenfund bei Rosenheim

 

Ein weiter Höhepunkt war das Waffenmuseum, das in 4 Zellen im Keller eingerichtet ist. In einer davon ist der Fall "Ursula Hermann“ mit der Orginal-Kiste mit Lüftungsrohren und das Tonband, durch das Täter schließlich überführt wurde, aufgebaut. Ein Beamter erklärte genau den Ablauf der Ermittlungen von damals. In einer weiteren Zelle ist das Büro eines Kriminalers aus früheren Jahren aufgebaut. Zu besichtigen ist ein Fußspurenkoffer, ein Leichenkoffer, ein alter Fernschreiber, eine Vorlage zur Erstellung von Phantombildern und die alten Waffen von damals. In einem Film wurde die Feststellung der Liegedauer einer Leiche  durch Maden anschaulich erklärt. Nach der Beantwortung von vielen Fragen über Falschgeld und Waffenbesitz waren alle mit dem Wissen, dass das LKA größtmögliche  Sicherheit gewährt, überzeugt. Man kann nun besser nachvollziehen, wie ein Verbrechen aufgeklärt wird.