Die Hofmark Gern war Ziel einer Veranstaltung der Serie "Kirche und Wirtshaus". Treffpunkt war die St. Sebastian wo Stadtführer Werner Nagel gut 50 Teilnehmer begrüßen konnte. 

Die Kirche St. Sebastian wurde 1612 erbaut und war eine Friedhofskirche. 1770 erfolgte der Umbau im Stile des Rokoko und die Ausmalung des Deckengemäldes vom Eggenfeldener Maler Anton Scheitler. Das Deckengemälde zeigt das Martyrium des hl. Sebastian. Dann ging es weiter in die Hofmark. Die Hofmark Gern wurde im 14. Jahrhundert als herzogliches Lehen von den Wittelsbachern mit 340 Gehöften übernommen. Es entstand der "Gerner"  als großer Umschlagplatz der Fugger. Daraus entwickelte sich der heutige Gerner. Bis heute gibt es auch noch Schankrecht bei den Häuslschenken. Die Hofmark ging dann in Besitz der Closen über und ist heute im Besitz der Grafen von Lösch. Carl Ferdinan Closen eröffnete 1825 eine Landwirtschaftsschule mit Töpferei und Seidenspinnerei. Werner Nagel wußte viel aus der Geschichte der Hofmark zu erzählen. Auch stellte der den Europabaum mit den Wappen vor.

Weiter ging es dann zum Gotischen Kasten, erbaut 1501 und bis ca 1960 als Kuhstall und Pferdestall genutzt.

Heute ist es eine bekannter Veranstaltungsort. Die Besucher konnten auch den wuchtigen Dachstuhl besichtigen. Eine prachtvolle Zimmermannsarbeit. Weiter ging es dann zur sonst nicht zugänglichen Schlosskapelle die 1964 renoviert wurde und der Hl. Maria geweiht ist. Nächstes Ziel war der Kellerberg auf dem im 16. Jhd. ein Burg erbaut wurde die im 30jährigen Krieg beschädigt und 1742 völlig zerstört wurde. Danach wurde ein barockes Schloss erbaut das aber 1921 einem Brand zum Opfer viel. Das heutige "Schloss" wurde als Bürogebäude genutzt. Weiter ging es denn Kellerberg wieder hinunter und über eine Brücke zur Pfarrkirche St. Georg, einem Bau von 1418 mit einer barocken Zwiebelhaube. Aus der Erbauerzeit stammt das schöne kielbogige Nordportal. Im 18. Jhd. wurde die Kirche barockisiert. Bemerkenswert sind die Epitaphien der ehemaligen Hofmarksherren, der Familie von Closen. Auch das neue Schloss mit der alten Mauer und das Theatron wurden noch besichtigt und die Büste von Ludwig von Closen.

Der Wirtshausbesuch mußte leider ausfallen da zu diesem Zeitpunkt noch kein Wirtshaus in Gern in Betrieb war