Kirche und Wirtshaus - diesmal Arnstorf

In der Reihe Kirche und Wirtshaus, organisiert vom Verein der Heimatfreunde im Landkreis Rottal-Inn, der KEB und der Seniorenunion standen diesmal die Schlosskapelle und die Kapelle Maria Schnee in Arnstorf auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch Lothar Müller und Moritz Graf von Deym erklärte Heimatforscher Josef Haberl einer großen Besucherzahl die Besonderheiten der Schlosskapelle in Arnstorf, die der Hl. Katharina geweiht ist. Vom gotischen Stil der Erbauungszeit zeugen noch das Rippengewölbe in der Sakristei und eine Tür im hinteren Teil der Kirche, hinter der früher eine Stiege war, die ins Schloss führte. Im 17.Jhd. wurde sie im Barockstil restauriert.  Die Reliquien des Katakombenheiligen Victorinus, die sich früher im Unteren Schloss  befanden, sind jetzt auf dem Altar in der Schlosskapelle. Darüber steht die Hl. Katharina. Sehenswert sind die 2 Deckengemälde im Hauptraum und im Altarraum, die die Hl, Dreifaltigkeit darstellen. Die „Gewandmadonna“ am linken Seitenaltar, wechselt je nach Festtag Kleidung und Schleier. Besonders interessant ist die Herzurne von Otto Graf von Deym von 1865, die hinter einem Türchen in einer Säule aufbewahrt ist. Hinter einer Tür versteckt sich die Osterrieder Krippe, die an Weihnachten zu sehen ist. Am Karsamstag ist das Hl. Grab wunderschön aufgebaut. Viele öffentliche Gottesdienste finden hier statt, wie Maiandachten, Rosenkranz-Andachten und jeden Freitag ein Gottesdienst. Im Innenhof des Schlosses stellte Moritz Graf Deym noch das Schloss Arnstorf vor.


Nach einer kurzen Wanderung durch das Steinbachtal gelangte man zur Schneekapelle, einer Nachbildung von “Maria Schnee“ in Rom, die früher mitten im Wald stand und als Sammelpunkt für Wallfahrten nach Altötting, Gern, zum Bogenberg und auch nach Bschibram in Böhmen galt. Ein Einsiedler lebte dort bis 1880. Die Kapelle entstand durch ein Gelöbnis von Franz Josef Freiherr von Closen, der sich ein Kind wünschte, das schließlich auch zur Welt kam.1751 wurde die Kapelle eingeweiht und auch hier ist im Gang vor dem Altar die Herzurne des erwünschten Kindes, des Marienverehrers Max Josef Freiherr von Closen aufbewahrt. Rund um die Madonna auf dem Hauptaltar sind 10 „Fatschnkindl“ angeordnet, die an 10 Kinder der gräflichen Familie erinnern. Die Kapelle wurde 2016/17 renoviert. Ein früherer Anbau mit Sakristei und Refektorium wurde dabei entfernt. Links und rechts stehen 2 gotische Figuren, die früher zur Kalvarienberg-Gruppe gehörten, die in der Umgebung aufgestellt war. Zur gemütlichen Einkehr wurde anschließend das Wirtshaus am Oberen Schloss ausgewählt. Das nächste Mal "Kirche und Wirtshaus" heißt es bereits am 22.Juli 2018 um 14.00 Uhr in der Kirche von Oberegglham mit seinem bekannten Akanthusaltar.